Dr. Karl Buchheim

Gerhard Simon

Der Beleg vom 9. März 1948 ist frankiert mit der Gedenkmarke an den drei Jahre vorher verstorbenen Präsidenten Franklin D. Roosevelt. Die Botschaft vor der Weltkugel verkündet "Freiheit der Rede und Religion, von Mangel und Furcht".

Diese Botschaft und der Adressat Dr. Karl Buchheim rechtfertigten der SBZ-Zensur eine Überprüfung des Inhalts, dokumentiert durch den rückseitig abgeschlagenen Maschinenstempel BERLIN NW 7. Dieses Postamt war bereits im 3. Reich das Berliner Zensurpostamt für alle eingehenden Luftpostsendungen.

Bekannter als Dr. Karl Buchheim ist sein Sohn, Hans Buchheim, Professor in Mainz, inzwischen emeritiert, der insbesondere durch Veröffentlichungen über Fragen der politischen Theorie bekannt ist.

Karl Buchheim wurde am 27.3.1889 geboren. Er promovierte in Leipzig und war bis 1945 freier Schriftsteller und Verlagsleiter. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er Dozent an der UNI Leipzig, engagierte sich im Antifa-Block, gründete die Demokratische Partei Deutschlands (DPD), dann war er Mitbegründer der CDU in Leipzig und 1946 bis 1950 Abgeordneter im Sächsischen Landtag.

Im Jahre 1950 ging Karl Buchheim als Professor für Geschichte an die TU München. Zahlreiche Veröffentlichungen künden von seiner Schaffenskraft. Seine Themen kreisen um die Begriffe Wahrheit, Geschichte, Glaube und Wissenschaft. Er war ein ausgezeichneter Kenner der deutschen Kultur und Geschichte von 1830 bis 1918. Karl Buchheim starb am 24.8.1982.

Quelle:
Internet, Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon