Behördenbrief mit alliiertem Militärzug 1967 nach Westberlin

Gerhard Simon

Nach der ergebnislosen Berliner Außenministerkonferenz im Januar 1954 übertrug die UdSSR der DDR die "volle Souveränität". Damit sollte die DDR aufgewertet und die Westmächte veranlasst werden, mit Westdeutschland entsprechend zu verfahren. Die Position der Westalliierten, vor allem in Westberlin, sollte so geschwächt werden. Auch die Westmächte gaben die Grenzkontrollen danach in deutsche Hände, behielten sich aber die Abfertigung ihrer Transporte von und nach Berlin vor und integrierten die Bundesrepublik Deutschland in das westliche Paktsystem.

Die Post von und nach Berlin über die Transitstrecke wurde von der DDR kontrolliert, ohne dass man den Briefen äußerlich etwas ansehen konnte, hierfür hatte die DDR maschinelle Anlagen zur Massenabfertigung erfunden.

Zur Vermeidung der Kontrolle durch die DDR wurde westberliner und bundesdeutschen Behörden gestattet, ihre durch besondere Zulassungsstempel gekennzeichnete Post den alliierten Militärzügen mit zu geben. Zur weiteren Sicherheit tragen viele Briefe nach Westberlin unterschiedliche Stempel "West", um zu vermeiden, dass die Sendung über Ostberlin geleitet wurde.

Quelle: Alfred Meschenmoser, Die Zonengrenze, 1999