Postkarte eines Zivilinternierten aus Frankreich von 1917

Gerhard Simon

Die Ansichtskarte vom 24.7.1953 aus Stalinogrod vermittelt internationales Ostblockflair. Die Unterzeichner waren in Warschau vermutlich zur Vorbereitung des 3. Welt-Studentenkongresses vom 27.8. bis 3.9.1953 stationiert und hatten einen Abstecher nach Stalinogrod gemacht, der Stadt, die kurz vorher noch Katowice hieß.

Das frühere Dorf Kattowitz kam im 1. Schlesischen Krieg zu Preußen. Den Aufstieg zur Stadt verdankte Kattowitz dem Eisenbahnbau ab 1846.#

Nach dem ersten Entwurf des Versailler Vertrages sollte Oberschlesien an Polen fallen. Dagegen hatte Großbritannien Einspruch erhoben. Schließlich fand eine Volksabstimmung statt. Die Mehrheit stimmte für Deutschland. Im Landkreis Kattowitz waren 55% der Wahlberechtigten für Polen, in der Stadt 85% für Deutschland. Die Wahlen wurden durch politische und militärische Aktionen begleitet. Die internationale Kommission sprach letztendlich das Gebiet Polen zu.

Während des 2. Weltkrieges wurde die Stadt am 3.9.1939 von deutschen Truppen besetzt, nachdem die polnische Armee kampflos abgerückt war. Polnische Zivilisten und Pfadfinder kämpften aussichtslos weiter. 80 Personen wurden hingerichtet.

Am 27. Januar 1945 besetzte die Rote Armee Kattowitz. In der Nachkriegszeit fand die Stadt zu ihrer früheren Position als Industrie- und Verwaltungszentrum. Katowice hieß von 1953 bis 1956 Stalinogrod, eine kommunistische Musterstadt.

Quelle: Internet